Reisebericht: Mein Golfurlaub in der Dominikanischen Republik

Obwohl ich zunächst von Reisebüros und durch andere Quellen die Info erhalten habe, dass es in diesem Land nicht die Möglichkeit gibt, einen All inclusive Urlaub inklusive Golf (GreenFee, Ausrüstung etc.) zu buchen, hat mich das nicht daran gehindert, unter Palmen Golf zu spielen – einige Besonderheiten waren ebenfalls inklusive.

Einleitung: Unser Karibik-Urlaub und mein Weg zum Golfplatz

Als für meine Freundin und mich feststand, dass wir unseren „großen“ Urlaub 2018 in ihrem Geburtsland, der Dominikanischen Republik, verbringen, war für mich auch direkt klar, dass ich dort unbedingt Golf spielen möchte. Allein die Vorstellung – so ein Golfurlaub in der Dom. Rep. , das wäre schon was. Bevor ich meine Überlegungen, wie z.B. das eigene Equipment evtl. mitzunehmen und Fragen zur Anzahl meiner Golfrunden konkretisieren konnte, gaben mir Reisebüros die niederschmetternde Information, dass es seitens der Hotels im Land offensichtlich kein Angebot für einen All inclusive Urlaub gibt, bei dem auch die Golfrunden im Preis enthalten sind. Sei es drum, dachte ich mir – spielst du halt mindestens einmal ne Runde Golf – ist sicherlich sowieso zu warm, um ständig aufm Platz zu sein… ?.

Da meine liebe Freundin noch über „familiäre Connections“ vor Ort verfügt, konnte ich zumindest vorab erfragen, welche Möglichkeiten es so in der Nähe unseres Hotels gibt und in welcher Kategorie sich die Preise für eine Runde bewegen. Die Auskunft, dass es bei dem einen Platz ca. 60 bis 80 $ pro Runde kosten sollte und bei einem anderen in der unmittelbaren Umgebung etwa 200 $, half mir zumindest insoweit schon mal, dass ich meine Golf-Pläne im Urlaub auf eine Runde beschränken wollte.

Aber diese eine Runde sollte dann schon etwas besonderes sein – ich wurde nicht enttäuscht…

Ich entschied mich jedenfalls für die Golfrunde mit dem erstgenannten Preis – worin wohlgemerkt auch die Leihgebühren für eine entsprechende Ausstattung (Schläger) sowie eine Handvoll Bälle enthalten sein sollten und – wie ich dann kurz vorher erfahren habe – ein Caddy!!! Ich dachte mir, muss das denn sein? Ich käme mir schon komisch vor, wenn mir jemand die Schläger anreicht und eben die Dinge übernimmt, wie es bei den Profis der Fall ist. Wie sich herausstellen sollte, war es gut so, dass mich ein Caddy begleitet hat – dazu gleich mehr. Es begann damit, dass mich ein Chauffeur in unserem Hotel, dem 4**** Emotions Juan Dolio by Hodelpa abholte und zum nahegelegen Golfplatz, dem Metro Country Club fuhr (leider verfügt der Golfclub nicht über eine eigene Website – ich bin auch nicht ganz sicher, ob die Kartenmarkierung, welche ihr über den Link bei Google Maps erreicht, so korrekt ist.

Meine Eindrücke zu diesem Golfplatz in der Dom.-Rep.:

Der Golfplatz jedenfalls ist umgeben von lauter Häusern und Villen, die gekauft oder wahrscheinlich z.T. auch gemietet werden können und teilweise direkt am Rande des Golfplatzes liegen – ein recht interessanter Anblick, der mir so bis dato noch nicht unter die Augen gekommen ist. Von Golfplätzen in Deutschland oder meinem Golfurlaub in Italien kannte ich es nur, dass die Häuser höchstens mal neben dem Platz angesiedelt sind, dann aber abgetrennt bzw. geschützt hinter einem Zaun oder so. Hier gingen die Grundstücke direkt in den Golfplatz über. Bei meiner Golfreise nach Spanien ist mir ein solcher Anblick dann später erneut begegnet. Zurück zu meinem Golfurlaub in der Dom. Rep. – Am Golfplatz angekommen, habe ich mich im ProShop gemeldet und meine Golftasche mit Schlägern etc. erhalten. Mein Begleiter / Caddy nahm ich dann draußen in Empfang, besorgte mir Bälle und begleitete mich zur Driving-Range. Dort versuchte ich mich dabei, Bälle möglichst gerade und weit in die Ferne zu befördern. Der Caddy hielt sich eher im Hintergrund auf, hatte dort offensichtlich bekannte Gesellschaft gefunden und dachte sich vermutlich nach den ersten 10 Minuten „was hab ich mir da nur angetan…“. So oder so – es lief eher mau und ich beschloss, dass wir einfach auf die Runde gehen und schauen wie es dort so klappt.

Andere Länder, andere Sitten – Caddy, Kommunikation & kühle Getränke

Unsere Kommunikation war zu Beginn recht „kühl“, hier und da versuchte er meinen Griff oder Stand etwas zu korrigieren und mir Tipps zu geben. Die Tatsache, dass mein Spanisch ähnlich limitiert ist, wie seine Englischen Sprachkenntnisse, machte es nicht einfacher. Sein Standard-Satz vor JEDEM (!!!) meiner Abschläge war: „Swing easy, look at the ball.“ – nach spätestens 9 Löchern ist das dann etwas nervig, dennoch im Nachhinein amüsant. Etwas lockerer wurde es, als mein Begleiter selbst hier und da mitspielte – es gab schon den einen oder anderen beeindruckenden Abschlag. Beruhigend ist es für mich auch immer, wenn solch gute Spieler auch mal schlechte Schläge dabei haben – so war ich tatsächlich an einem Loch besser. Obwohl mir zu Beginn noch unwohl dabei war, in Begleitung eines Caddys eine Runde Golf zu spielen und ich lieber alleine unterwegs gewesen wäre, war ich über seine Anwesenheit schlussendlich ziemlich froh. Dies hatte zum einen den Grund, dass eine Sache auf diesem Platz nicht so ist, wie ich es aus Deutschland gewohnt war… Nachdem man ein Loch beendet hat, ist kein Schild oder ein ähnlicher Hinweis zu sehen, in welche Richtung man nun gehen sollte, um zum nächsten Abschlag zu gelangen. Die Gefahr, mich zu verlaufen bzw. zu verfahren, war also auf jeden Fall gegeben. Da ich zudem am Rande des Golfplatzes ein paar „Gestalten“ gesehen habe, denen ich nicht alleine hätte begegnen wollen, war ich erneut froh über meine Gesellschaft.

Ebenso ist mir in positiver Erinnerung geblieben, dass ich ihm gegenüber etwa bei der Hälfte unserer Runde kommunizierte, dass ich mich schon jetzt auf eine „Cerveza“ im Anschluss freue. Dies nahm er zum Anlass, auf dem Gelände des Golfplatzes zwischen, ich meine es waren Loch 14 und 15 oder so, mit mir auf dem Beifahrersitz unseres elektronischen Golf-Carts einen nahegelegenen Kiosk anzusteuern. Zwar hatte ich das Vergnügen für uns beide ein Bierchen zu bezahlen, diese leckeren und eiskalten Flaschen Presidente waren es bei etwa 30Grad im Schatten aber definitiv Wert?.

Was mich beim Golfplatz Metro Country Club begeistert hat:

  • Ambiente: Ob Wasserhindernisse, Palmen oder die umliegenden Villen – ein tolles Gesamtbild
  • Service: Einen eigenen Caddy haben sonst nur Profis
  • Specials: Nach dem (- ich glaube es war das – ) 14. Loch fuhren wir mit dem E-Cart plötzlich zu einem Kiosk, um ein eiskaltes Bier zu erwerben und es noch während der Runde zu vernichten – in Deutschland wohl undenkbar ?

Sportliche Fakten – So lief meine Runde Golf in der Dominikanischen Republik:

Nach den erwähnten anfänglichen Schwierigkeiten wurde ich irgendwann langsam warm. Auch wenn der eine oder andere Ball im Wasser gelandet ist, bin ich im Großen und Ganzen durchaus zufrieden. Nachdem ein „Monster-Putt“ aus gefühlten 20 Metern ins Loch fiel, wurde sogar mein Caddy enthusiastisch und feierte mich mit Jubelarien – ich erinnere mich jedenfalls an ein sehr freudiges „High Five“. Die Scorecard habe ich behalten, glaube allerdings, dass mein Caddy beim Notieren der Schläge recht großzügig war und evtl. den einen oder anderen Schlag unter den Tisch hat fallen lassen… Alles in Allem war es eine tolle Runde Golf, die wohl nicht mehr vergessen werde.